16/05/2025

 Das heutige Motto ist: "Hallo aus dem Auto!" Und das zum ersten Mal auf dieser Reise. Vor mir liegen rund 350km Strecke per Anhalter von Derry nach Galway. Quasi einmal die ganze wilde Westküste von Nordwestirland entlang. Eine der am wenigsten besiedelsten Regionen europaweit tatsächlich. Geprägt von kargen und rauen Küsten, im hügeligen Hinterland ähnelt die Landschaft sogar etwas den schottischen Highlands. Mein erster Ride von der besagten Weide bringt mich schon ein ordentliches Stück in die nächste größere Ortschaft voran. Von dort muss ich nicht lange warten und kriege eine Mitfahrgelegenheit direkt an die Küste. Man merkt also, am Anfang läuft es ziemlich gut und ich komme schnell voran. Allerdings zeigt sich dann schnell das tückische an Irland zum Hitchhiking: die Leute verlassen kaum ihr eigenes Lokales Umfeld und es gibt auch noch wenig Verkehr. Eine Kombination, die immer unglücklich ist. Und so stehe und stehe ich. Da es keine Raststätten bzw. lange Autobahnen gibt, kann man die Leute auch nicht direkt ansprechen. Die zwar malerische, aber kaum befahrene Küstenstraße macht es nicht besser. Es ist so frustrierend, dass ich tatsächlich das erste Mal seit Jahren ernsthaft überlege abzubrechen und einen Bus zu nehmen. Doch dann geht alles ganz schnell. Ein paar Spanier für 100km, und weitere 100km fahre ich mit einem anderem Studi, während wir sein Auto in ein fahrendes Rave verwandeln:). Irgendwann spät abends, kriege ich dann den endlich ersehnten Ride nach Galway. Die Jungs besuchen dort Freunde. Als ich erwähne, dass ich noch einen Schlafplatz finden muss, schlagen sie mir vor, einfach bei ihrem Kumpel in Vorgarten zu schlafen. Auf meine Frage, ob wir den nicht erstmal fragen müssen, antworten Sie: der ist da nicht so". Na gut. 


Als wir ankommen führt der erste Weg erstmal ins Partyviertel von Galway. Überall in den kleinen verwinkelten Gassen stehen Menschen, lachen, unterhalten sich angeregt und manchmal auch mehr:) Es wehen irische Flaggen. Genau darauf habe ich mich gefreut. Das Städtchen ist ja weithin als Kultur- und Alternativhochburg bekannt, ich denke ich passe hier also gut hin. 


Der Abend im Pub wird dann sehr lang und auch aus vielerlei Gründen Lustig. Die Jungs vertragen echt einiges, zum Leitwesen meinerseits. Auf dem Heimweg quatschen wir dann noch mit allerlei Leuten. Dank der anderen meist junge Frauen. 


Angekommen in der spartanisch eingerichteten Männerbude (Küche, WG-Zimmer, Playstation im Wohnzimmer) baue ich natürlich extrem angeheitert kein Zelt mehr auf. Meine Isomatte passt gerade noch so neben die der Menschen, deren Namen ich ehrlich gesagt nicht mal weiß. Aber das ist Irland:) 


Galway, ach Galway, Irgendwann werde ich hier vielleicht auch mal mein Galway Girl finden:)


Der Song des Tages heißt N17 -   The Saw Doctors


Gute Nacht

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

13/05/2025

01/05/2025

12/06/2025