03/07/2025
Langsam und vorsichtig balanciere ich über die rutschigen Findlinge der natürlichen Küstenbefestigung am Rande der Bucht auf dem Weg zum offenen Pazifik. Immer wieder zeigen uns alte Bojen den Weg. Die großen Boulder machen den Exemplaren in Fontainebleau, Frankreich gute Konkurrenz. Algen verzieren die unteren Ränder und ich muss meine Wanderstöcke geschickt in die Risse einklemmen und von einem zum anderen zu springen. Immer wieder versperren uns riesige umgefallende Bäume den Weg. Ein Drahtseilakt auf dem Nassen Stamm.
Irgendwann passieren wir eine Gezeitenhöhle. Das Meer muss am spitzen Winkel den Fels über Jahrtausende ausgespült haben. Die Wurzeln der darüber liegenden Bäume profitieren von den wechselhaften Gezeiten.
Immer weiter tapse ich über den Maßen Fels, springe über tiefe Kanäle in denen das Pazifikwasser hin und her schwappt. Ab hier mache ich ordentlich Tempo. Schließlich will ich mich ja mit dem Mädel aus Vancouver nochmal treffen und auch ein Speed-Rekord ist immer was nettes, wenn die Wetterbedingungen es zulassen. Aber ich habe Glück. Ich kehre auf den alten Pfad zurück und Spule Kilometer über Kilometer. Seilbahnen vereinfachen Flussüberquerungen, Moorlandschaften, Steilküsten ziehen am mir vorbei. Irgendwann komme ich am Camp an.
Am Lagerfeuer begegnen mir 2 ältere Männer von der amerikanischen Westküste. Sie haben viel erlebt und das sieht man ihnen auch an. 2 alte Bergsteiger, die von vergangenen Abenteuern erzählen. Richard und John. So stellt man sich doch alt sein gerne vor. Da wird aus Carpe Diem schonmal Scarpe Diem:)!
Das ist mit Abstand einer der schönsten Wanderwege jemals!
Der heutige Song ist Nevertheless von The Brian Jonestown Massacre.
Gute Nacht!
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