17/07/2025
Die letzten Kilometer der Cassiar Highway legen wir noch zusammen zurück. Mein Ride ist ein faszinierender Mensch, Physik studiert, als Koch in Whistler gearbeitet, in der Forstwirtschaft gelandet und jetzt Vanlife. Bei seinem Lebenslauf fragt man sich was er eigentlich nicht gemacht hat.
In Watson Lake am weltberühmten Alaska Highway trennen sich unsere Wege. Ich möchte von hieraus einen Abstecher 300km nach Süden zu einer Thermalquelle machen und er fährt nach Norden weiter. Pfiad Di!
Doch alles kommt anders. Ich stecke nach einem kurzen Versorgungsstop fest. Den Alaska Highway runter zu trampen erweist sich als äußerst schwierig. Erst einmal ist wortwörtlich spürbar weniger Verkehr und außerdem ist die Bereitschaft der immer häufiger hier oben anzufindenen Amerikaner aus den Lower 48' (Alaska!) mich mitzunehmen äußerst in Grenzen. Zuletzt verläuft auch der Verkehr zu dieser Zeit des Jahres hauptsächlich Gen Norden. Aber ich will ja gen Süden. Verflixt. Ich Frage und Frage aber nichts will so richtig.
Aber dann ereilt mich der Zufall oder das Schicksal. Ein Mann den ich frage, sagt mir, dass er mir ein Hotel zum übernachten spendieren möchte. Er sei selber viel mit dem Rucksack durch die Welt und möchte mir helfen. Es sei seine Art "seine Schuld" zurückzuzahlen.
Seine umwerfende Freundlichkeit überfordert mich. Ich biete ihm 50/50 an oder in seinem Garten zu schlafen, er schlägt alles aus. Am Ende nehme ich es mit gutem Gewissen an.
Ich schulde der Welt so viel nach diesem Trip und an der Aktion des Mannes sollte man/ich mir moralisch ein Beispiel nehmen. Immerhin bin ich im legändären Yukon angekommen.
Der Song des Tages ist Where Flowers Grow von The Confederate Dead.
Gute Nacht!
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