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Es werden Posts vom September, 2025 angezeigt.

Schlusswort zur Reise

  Ein großes Dankeschön an alle die fleissig mitgelesen haben. Das ist für mich nichts selbstverständliches. Es warem ja am Ende streckenweise gar nicht so wenige Leute. Vielleicht ist es ja für den ein pder anderen ein bisschen Inspiration.  Die letzte große Wanderung sollt eigentlich ein Overnighter im Nationalpark werden. Doch schlussendlich ziehe ich meinen Schwanz ein. Die Navigation im weglosen Gelände ohne Bäume abseits der Zivilisation 150km entfernt im Bear-Country ist mir zu groß. Aber dazugelernt habe ich trotzdem. Die Querung eines reißenden Fluss war ein echtes Abenteuer mit dem schweren Gepäck und auch etwas absolut neues.  Und ganz. entscheidend: Am Anfang dieser Reise hätte ich mir diese Idee grundsätzlich nicht zugetraut. Nach all dem hier sage ich: "Klar mache ich das, nur nicht alleine, nicht hier" Eine echte Entwicklung.  Ich werde zurückkommen.  Am Ende waren es 12 000 Kilometer per Anhalter, Dieselbe Strecke wie von München nach Lima in Per...

04/08/2025

  Ab von Anchorage zum höchsten Berg Nordamerikas! Ich kann es nicht glauben, das hier sind tatsächlich die letzten Rides der gesamten Reise. Ein komisches Gefühl. Und tatsächlich auch die fragwürdigsten Leute. Mein erster Ride erzählt mir hemmungslos von seinem Substanzkonsum, gewisse Kristalle. Er fragt mich sogar ob er im Auto mit mir konsumieren darf. Ich lehne höflich ab. Dann kackt auch noch das Auto mitten auf einer Kreuzung ab und ich muss bis zur nächsten Tanke schieben. Naja, angenehm wars nicht, aber wichtig, denn an der Stelle hätte ich sonst warscheinlich lange warten müssen. Dann fragt mich ein offensichtlich nicht nüchterner Fahrer an einer Tanke ob er mich mitnehmen kann. Ich lehne deutlich ab. Das erste Mal auf meiner Reise wegen einem unguten Bauchgefühl. Krass, und das auf den letzten Metern. Aber man muss immer auf der Hut sein.  Schliesslich komme ich am Denali Nationalpark an. Eine Fläche locker so groß wie Nordrhein-Westfalen. Krasse Dimensionen. Selbst ...

02/08/2025

  Heute geht es tatsächlich zurück nach Anchorage. Ich hole meinen Opa vom Airport ab. Ja tatsächlich kommen sie auch nach Alaska, reiner Planungszufall, allerdings ein schöner. Der Blog neigt sich dem Ende zu und wird nun etwas lückenhafter, die nächsten Tage werde ich mit meiner Familie verbringen. Natürlich komme ich heute nicht gut voran. Dann wenn man es einmal braucht, aber schlussendlich mit 45 min Verspätung komme ich am Airport an.  Der heutige Song ist Someone Disappeared von The Everywheres.  Gute Nacht. 

01/08/2025

  Neuer Monat, neues Glück! Morgens werde ich von dem Gerede eines Kleinkinds geweckt. "Da ist ein Zelt! - Dann muss hier wohl wer übernachtet haben" So die Antwort des Vaters.  Schnell stehe ich auf und stelle mich vor. Der Vater ist begeistert, bietet mir an mich zurück in die Stadt zu fahren. Ich nehme dankend an. Auf dem Weg erzählt er mir, er sei in einer Bootourfirma Kapitän und könnte mich auf eine der Bootstouren mitnehmen. Meine Augen funkeln und willige sofort ein. Das hätte ich mir niemals geleistet. Da der Großteil der Nationalparks auf dem Wasser ist kommt mir die Gelegenheit super. Danke lieber Unbekannter:) Die Bootstour gehört zu den ganz großen Highlights der Reise. Die Landschaft an der Südküste Alaskas ist unglaublich wild, Orcas jagen direkt neben dem Katamaran, 2 Meter hohe Brecher, Seealder, Robben, Pottwale, Papageientaucher und Gezeitengletscher. Das muss man mit eigenen Augen gesehen haben, es ist unbeschreiblich. Jeder einzelne Gletscher hier könnte ...

31/07/2025

  Heute geht es frisch geduscht weiter in Richtung Süden. Bis Seward will ich kommen. Mein Ride nimmt mich allerdings nur bis zu einer Kreuzung auf dem Halben weg mit, danach muss er nach Nordwest. Schnell ist Ersatz gefunden. Spätabends in Seward angekommen plane ich was morgen ansteht, eine Wanderung zum riesigen Harding-Icefield des Kenai-Fjords Nationalpark. Abends hönge ich noch in einem Brauhaus ab. Die haben sogar, man mag es kaum glauben, echte Brez'n!. Allerdings eher in Burger-Konsistenz mit Käsedip. Aber hey, wir sind auf der anderen Seite der Welt, da kann man nicht meckern.  Schlafen tu ich dann tatsächlich auf einem öffentlichen Spielplatz. Abgelegene Ecke, schlecht einsehbar von Straße, gute Gegend, spät aufbauen, früh abbauen, passt doch:) Der Heutige Song ist Fudge von The Brian Jonestown Massacre. Gute Nacht!

30/07/2025

So, heute soll es endlich weitergehen. Eigentlich nach Fairbanks. Der Campingplatz und seine Besitzer gehen mir langsam eh auf den Zeiger. Man könnte sie als ignorante Menschen beschreiben. Aber ich will mich hier nicht aufregen. Ich laufe also die paar Kilometer zur letzten Kreuzung zurück um mich in Richtung Fairbanks zu positionieren. Aber so richtig will leider gerade gar nichts. Nach 2 Stunden warten und einem Frust-Schokoriegel wechsele ich an eine Tankstelle. Vielleicht geht es hier besser.  Und tatsächlich nach ein bisschen warten kriege ich wine Mitfahrgelegenheit. Allerdings in eine ganz andere Richtung. Das Straßensystem in Alaska ist ein großer Kreis. Man kann entweder mit oder gegen den Uhrzeigersinn fahren. Also doch erstmal ganz nach Süden zurück an den Pazifik. Statt gegen nun mit dem Uhrzeiger. Die Fahrt ist lang, mein Fahrer kommt aber von noch weiter her. Aus San Diego in Californien, fast schon Mexiko. Zum Studium zieht er zurück in die Heimat. Native Alaskan, R...

28/07/2025 - 29/07/2025

Pausentage auf dem Campingplatz, es gibt nicht viel zu erzählen. Hänge mit Grey ab, paar bierchen, nichts tun, ich bin eh noch zu früh. 

27/07/2025

Heute hatte ich wohl echt großes Glück.  Heute verlasse ich mein inzwischen echt liebgewordenes Canada. Aber so ist es. Grenzen sind per Anhalter immer so eine Sache. Und Hitchhiking ist in den USA auch nicht immer gut angesehen. Aber ich bin vorbereitet. Reisedoku, Rückflugticket, alles griffbereit.  Meine Taktik geht auf. Alle müssen über die Fähre in Richtung Top of the World Hwy, also ein super Ort um wartende Fahrer anzusprechen. Und wie es das Glück will erwische ich ein deutsches Pärchen. Sie finden mich sofort sympatisch und vertrauen mir so sehr das sie mich auch über die Grenze mitnehmen. Ein Glücksfall für mich, denn so stellt keiner unangenehme Fragen, warum ich zu Fuß die Grenze passiere oder ähnliches. Und tatsächlich ist diese Grenze die entspannteste von allen. Ich halte einfach taktisch meinen Mund und tue so als ob wir eine Family sind. Keine Fragen, nur ein Stempel.  Der Abschnitt rein nach Alaska gibt es mir dann aber echt. Eine Schotterstraße die stei...

26/07/2025

  In der Nacht wird es tatsächlich recht frisch. Das Neue Inlet zahlt sich aus, ich schlafe wie ein Baby. Schon bald packe ich meine Sieben Sachen und mache mich auf den Weg zurück ins Tal. Ein bisschen zu schnell, nach all den Monaten fange ich langsam wirklich an meine Knie zu spüren. Meine Mitfahrgelegenheit am Trailhead lässt auch nicht lange auf sich warten, der Yukon ist so ein Dorf dass ich das ältere Pärchen schon aus Dawson kenne. Am Nachmittag wasche ich in Dawson und Abends entscheide ich mich dann einfach durchzumachen. Ich habe mich mit ein paar Deutschen so verquatscht dass ich einfach ins Casino gehe und bis zum Ende bleibe und dann einfach die Nacht abwarte.  man gewöhnt sich an alles.  Das Casino selbst ist ein echtes Erlebnis. Nicht so ein Anzugträgerort wie bei uns. Nein, es ist vielmehr wie ein Saloon, leute spielen in Arbeitsklamotten, Vorne spielt eine Varieté-Show. Glücklicherweise verliere ich auch kaum etwas. Ein erfolgreicher Abend mit Goldgräber...

25/07/2025

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und genau auf dieselbe Methode bekomme ich heute meinen Ride in Richtung Tombstone Territorial Park. Das Frühstück im lokalen Supermarkt ist eine echte Wohltat. Belegte Brötchen im "europäischen Style" sind hier eine Seltenheit. Die Fahrt mit den Franzosen von der Hinfahrt verläuft ereignislos. Als wir auf den Dempster Hwy abbiegen erstreckt sich die endlose Schotterpiste in einem engen Tal Richtung Norden. Man erzählt mir das Steinschlag auf. diesen Pisten an der Tagesordnung ist. Die wenigen Trucker die Richtung Tuktoyaktuk oder Inuvik in die Arktis fahren kennen jeden Meter und fahren entsprechend schnell. Zum Leitwesen eines Hintermannes. Und irgendwann wird es hügeliger, dann bergiger. Ein letztes Aufbäumen des Relief vor der endlosen Tundra gen Nord.  Nachdem ich mir mein Backcoumtry Permit geholt habe und am Trailhead in Richtung camp aufbreche sehe ich die Zackigen Gipfel in der Ferne. Bilderbuchblicke wie in Patagonien. Die Grate des M...