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Es werden Posts vom Mai, 2025 angezeigt.

18/05/2025

Zum heutigen Tag gibt es nicht so viel zu sagen, ich habe einen ruhigen gemacht, und mir am Supermarkt mal richtig den Bauch vollgeschlagen, YouTube geschaut und mit Freunden Telefoniert. Es kann nicht jeder Tag Vollgas sein. Abends wieder auf derselben Weide gepennt.  Der Song des Tages ist heute Hartz 4 und der Tag gehört dir von Ingo ohne Flamingo :))) Gute Nacht 

17/05/2025

Nachdem mich meinen neuen Freunde dann am nächsten Mittag rausgeschmissen haben weil sie noch viel zu tun haben, bin ich nun wieder auf mich gestellt. Aber ist doch super! Ab zu ein Bett überm Kopf ist tut ungemein gut. Also mache ich mich auf die Socken mir die Stadt und alles noch einmal in Ruhe anzuschauen. Die Altstadt ist natürlich im Gegensatz zu deutschen Altstädten komplett erhalten, aber sehr touristisch. Ich bin ja nicht der einzige der das hier alles schön findet.  Irland ist sehr katholisch und das spiegelt sich auch in allen Traditionen wieder. Während ich einer Band auf der Straße zuhöre, die auch aus Musikerperspektive ihren Groove wirklich beherrschen bahnt sich von hinten eine Gruppe von Trachten tragender Gesellschaft an. Dudelsäcke begleiten die Prozession. "Die Mischung aus Tradition und freier Kulturschaffender Szene macht ist es einfach!", denke ich mir.  Da ich seit langem das bisherige Reiseprotokoll vor mir herschiebe und auch ein Freund von mir in gr...

15/05/25

Der heutige Tag steht mal wieder für die wortwörtliche Unplanbarkeit so einer Reise. Aber dazu später mehr.  Nach einer durch die Bettflucht meinen senilen Zimmernachbarn recht abrupt beendeten aber erholsamen Nacht mache ich mich auf zum Bahnhof.  Heute steht die Fahrt Richtung Derry/Londonderry an. Warum der komische Name? Weil sich die Nordiren nicht auf einen Namen einigen können. Doch bevor ich mir die kleine verschlafene Stadt anschauen werde, lege ich noch einen Stopp an den Weltbekannten Basaltsäulen an der Steilküste vor Bushmills ein. Einst wurden sie durch über eine halbe Ewigkeit hinweg im Zuge von langsam erstarrender Lava geschaffen. Also prinzipiell natürlich eine super rationale Erklärung. Aber die Iren wären nicht die Iren wenn sie nicht auch für diesen Zusammenhang eine Folklore hätten. Die Säulen seien Teil eines Überbleibsel eines Gigantenkampf zwischen irischem und schottischem Giganten. Naja.  Der ortsansässige Whiskey konnte mich leider nicht überze...

14/05/2025

Nach der Fahrt im Dieseltriebwagen vom Hafen zur Stadtmitte erwartet mich ein reges Treiben. Schnell im Hostel eingecheckt mache ich mich auf in den Stadtkern. Auch wenn ich hier eigentlich theoretisch noch in Großbritannien bin merkt man deutlich, das in der Irischen See im Grunde genommen schon eine Art Kulturgrenze verläuft. Dies wird vor allem in der Ausstellung im Rathaus deutlich. Der Jahrhundertelange Herrschaftswechsel zwischen Iren und Briten und die gezielte Ansiedlung von Protestanten, gefördert durch letztere, haben erst den Nährboden für die Konflikte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gesäht. Militärisch ist dieser zwar seit dem Karfreitagsabkommen beendet, gesellschaftlich brodelt es aber immer noch. Und das erst Recht seit dem Brexit. Gerade Teile jüngerer Generationen sind für die angestaubten Parolen der "Irish Republican Army" sehr erreichbar. Selbiges gilt auch für das Unionistische Gegenstück.  Trauriges Zeugnis der Spaltung sind die nach ...

13/05/2025

Mal wieder ein Orga-Tag. Und Zeit für die nächste Backpacking-Lektion by Erasmus. Wäsche ist natürlich ein großes Thema. Beziehungsweise das waschen. Und ich habe 2 Wäschesets. Beide mit antibakterieller Kleidung aus Merinowolle, somit stinkt sie sowieso kaum. Aber Irgendwann ist auch mal Waschtag. Also ziehe mir, dem es inzwischen besser geht, nach dem Auschecken aus dem Hotel meine Reservekleidung/Winterhose an und gehe zur Örtlichen Wäscherei. Anschließend dann Wäsche am Körper während des Tragens trocknen. Das ist die einzige Chance.  Ich habe langsam genug von Schottland. Es wird Zeit für einen Wechsel nach Irland, denn ich habe ohnehin nur noch eine Woche bis zu meinem Flug nach Kanada und dem entsprechenden Roadtrip der Superlative. Ich bin so aufgeregt! Die restliche Zeit verbringe ich nun in Irland. Nachdem ich mithilfe von ChatGPT meine Rundreise strukturiert habe mache ich mich auf in die Stadt um fehlende Dinge zu kaufen. Ich friere teilweise unter spezifischen Bedingun...

11/05/2025 - 12/05/2025

Der heutige Tag war intensiv und emotional. Wenn ich das hier nicht gerade eigentlich an einem anderen Tag, wortwörtlich in einem anderen Land nachtragen würde, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht aufgeschrieben.  Eigentlich fing der Tag so an wie immer. Ich werde im Zeltaufbau und Abbau immer schneller. Auf dem nächsten Festival werde ich der King sein. Egal ob im Strömenden Regen, Besoffen um halb 4, mein Zelt steht immer wie eine 1 :))) Doch schnell bemerke ich in meiner etwas angeschlagenen "Seilschaft" mit Kathleen auf dem ersten Bergmetern dass mein Gesundheitszustand trotz Ibuprofen-Doping merklich nachlässt. Ich schnaufe wie der Vorsitzende des Emskirchner Dampflokomotivenvereins und wäre in meinem Tempo wohl sogar von meiner 82 Jährigen Oma mit Lichthupe überholt worden. Aber was solls?  Oben am Gipfel wird mir plötzlich übel. Natürlich bin ich kein Otto und vorbereitet. Ein Brechblocker aus meinem Medikamentenvorrat löst das Problem und ich Schaufele weiter meine ...

10/05/2025

Abbauen loslaufen, alles wie immer. Wir kommen gut voran und lassen es gemütlich angehen, heute steht kein langer Abschnitt an. Allerdings geht es mir zunehmend schlechter. Die Strecke wird auch Bergiger. Eigentlich ist das ja für Bergziegen wie mich in Schottland überhaupt keine Herausforderung aber krank ist es nunmal anders. Irgendwann entscheide ich mich den Abschnitt zum Etappenziele um 2km abzukürzen. Also Straßenrand statt Persöhnliche Ziele. So kanns bergab gehen im Leben.  Doch lange warten muss ich nicht. Ein örtlicher Handwerker nimmt zum Campingplatz mit. Ich bin frustriert und ertränke meinen Frust in einem Billigsandwich von der Tanke. Eigentlich rausgeschmissenes Geld. Aber der kurze Dopamin-Kick lässt mich nach vorne schauen. Familie/Freunde und mein Verstand raten mir weiter zu machen. Schließlich bricht man wegen ein bisschen Wehwehchen doch nicht bei Streckenkilometer 75 von 154 ab! Also ab in die heute etwas bessere Dusche und dann ins Zelt. Morgen um 10 bin ich...

09/05/2025

Der erste Tag einer Streckenwanderung ist immer der ätzende. Man muss erst einmal in den Rhythmus hereinkommen. Der Tagesablauf passt sich der Sonne an, man wird ruhiger und meditativer. Nicht umsonst gibt es ja in diversen Buddhistischen Strömungen die Geh-Meditation. Ich interpretiere hier mal die ganze Chose als eine Art der modernen Auslegung dieser spirituellen Praxis. Heute steht ein langer Abschnitt im Loch Lomond and Trossachs Nationalpark an. 25km direkt ab See entlang. Allerdings geht der Weg immer auf bergauf bergab im steinigen Terrain. Das ist das unglaublich malerisch, schlaucht aber auch Dauer. Aber im Neuen Tempo geht es trotz nicht besser werdender Erkältung gut.  Gegen Ende meiner Tagesetappe treffe ich Kathleen, eine Frau Anfang 30 aus Kalifornien, ebenfalls naturwissenschaftlich interessiert und alternativ eingestellt. Wir reden über dies und das und die Zeit vergeht im Flug. Irgendwann sind wir an ihrem Ziel, dem Campingplatz am See-Ende angekommen und ich ents...

08/05/2025

Wie schon zuvor erwähnt ist die Nacht hier furchtbar. Im Grunde schlaflos entscheide ich mich um 5 Uhr morgens dem endlosen Rumgedrehe auf dem Hügeligen Untergrund ein Ende zu setzen. Einmal aufgebrochen mache ich trotz einer beginnenden Erkältung viele Meter. Leider ist der West Highland Way sehr gut ausgebaut. Manchmal fühlt man sich wie an einer Autobahn wenn an manchen Stellen auf eine Gaststätte in 2 km hingewiesen wird. Die haben dann bestimmt auch ein Drehkreuz vorm Klo und Schokoriegel für 6,80€  :)  Allerdings lernt man so viele nette Menschen kennen, da der Weg entsprechend gut begangen ist. Ich komme schnell voran und stehe ordentlich auf dem Gaspedal. Eigentlich ein Anfängervorgehen das sich noch rächen wird. Das Hochland mit seinen Gräsern und Rindern liegt vor mir und der Loch Lomond liegt mir zu Füßen. Nach einer Kurzen Reparatur meiner Wanderstöcke beginnt eine schier endlose Uferlandschaft die immer ruhiger wird, je weiter man sich von den großen Orten entfern...

07/05/2025

Der heutige Tag steht eigentlich wohl unter dem Motto: Orga, Orga, Orga. Jeder kennt ja die kleinen Dinge im Alltag die immer mal wieder anfallen. Nur das bei meiner bewussten "Teilzeit Obdachlosigkeit" diese Dinge noch zusätzlich zu allen eh schon durch die Reiseart anfallenden Probleme kommen.  Das Potentiell größte Problem auf dieser Art zu reisen ist immer Hygiene. Wobei wahrscheinlich Unhygiene in vielen Fällen der passende Begriff ist. Eine potentielle Dusche zu organisieren kann eine echte Herausforderung sein, sofern man nicht jedes Mal dafür ins Hostel gehen möchte. Und es muss ja auch erstmal eines vorhanden sein an einem Ort. Also bleibt es in vielen Fällen und auch gerade an Tagen mit viel Reisezeit bei der morgendlichen Katzenwäsche und der Deodusche. Ein Schnitt von einer Dusche alle 3 Tage kann schon gut sein bei so einer Reise, sofern ich nicht immer an Seen vorbeikomme. Und Meerwasser klebt ja auch.  Ein anderes Thema ist der Strom. Ohne Online Banking, Chat ...

06/05/2025

Nachdem ich ersteinmal am Morgen wie der größte Vollidiot über meine Zeltleinen stolpere ist die aktuelle Tagesmission erst einmal einen Schneider finden. Dieser repariert mir zum Glück auch das Missgeschick gleich mehr oder weniger. Sogar kostenlos, vermutlich aus Mitleid.  Mein treuer Begleiter, der allgegenwärtige Meal-Deal der örtlichen Supermarktkette, bestehend aus einem eigentlich unverdaulichem Sandwich einer roasted Chicken ähnliches Masse und einem Getränk rettet mir dann meinen Hunger.  Also fix zum Stadtrand von Edinburgh und ab nach Glasgow zum West Highland Way! 154 Kilometer Wanderung und sogar ein bisschen Wildnis im Nationalpark stehen vor mir! Die Fahrt per Anhalter nach Glasgow verläuft routiniert ereignislos. Die Freundliche Frau setzt mich am Stadtrand von Glasgow ab, wo ich nun mein "Quartier", den örtlichen Grünstreifen hinter dem Friedhof beziehe.  Nach einem kurzen Mental breakdown und Krisengespräch mit Freunden wird mir bewusst das die Reiseart,...

05/05/2025

 Nach der kurzen Seedusche und dem Abwasch/Abbau des Zelt geht es rein nach Edinburgh. Eine wirklich bezaubernde alte Stadt, zurecht sehr touristisch! Eine Mischung aus einer 400 Jahre Zeitreise + Harry Potter.  Nach dem Besuch des Nationalmuseums und seinen diversen hervorragenden Ausstellungen ziehe ich mich auf einen Campingplatz zurück, denn ich muss meine Kleidung mal waschen.  Meine alternativen Festival-Kiffer-Nachbarn sorgen gleich für heimische Stimmung. Am Ende sind wir Träumer, Weltenbummler Hippies und Stoner doch alle in derselben Bubble. Nachts klauen mir die Füchse dann sämtlichen Käsevorräte aus dem Rucksack. Muss ein Festmahl gewesen sein. Im Gegensatz zu meinen allgegenwärtigen baked beans. Mir läuft das Zeug aus den Ohren! Das Vereinigte Königreich ist toll, aber wahrlich kein Gourmettempel.  Der Song des Tages ist heute Erie Fiddler -Andrew Marlin.  Ein Bauchgrummelndes Good Night! 

04/05/2025

 Nach einem fixen Zeltabbau bin ich nun wieder im Zug. Mangels Zeit und Interrailtagen muss ich leider nun Cambridge und York überspringen, aber man muss halt Abstriche machen. Also nächster Halt Edinburgh. Um Geld zu sparen übernachte ich in den Highlands. Eine herrlich einsame, jedoch auch Anfang Mai auch noch ganz schön kalte Angelegenheit. Aber schön ist's hier! Nur Zeltbefestigung im hohen Gras kann ich nochmal üben. 

03/05/2025

 Ein unsafter Nachbarschaftskonflikt reißt mich an diesem Morgen unsaft aus dem Federn. Nach kurzer Sondierung der Lage stellt sich heraus:  Besoffener Psychopath VS Baserballschläger bewaffneter Hostelbetreiber Billigstes Hostel in London, wie gesagt:) Am Tag dann ein interessantes aber hoffnungslos überfülltes britisches Museum. Besonders die Nordamerika-Ausstellung und weitere Geldpannen lassen sich hier erwähnen. Man gewöhnt sich ja dran?!  Nachdem mich abends mein Couchsurfing-Host versetzt, obwohl ich für Ihn durch ganz London gefahren bin, muss eine Alternative her! Ohne Handyakku eine echte Herausforderung, die sich aber gut mit einem Imbissabendessen inklusive Steckdose kombinieren lässt. Also danach fix mit dem Zug an die Endstation gefahren, Zelt im Wald nach 5 Versuchen richtig aufgebaut. Das nächste Mal probiert es vielleicht vorher mal daheim.  Gute Nacht und tschüß London! 

02/05/2025

 Nach der auf dieser Reise wohl nicht ganz so obligatorischen Morgendusche mache ich mich auf, um Londons kulinarische und architektonische Highlights zu erkunden. London, du wuselige Metropole, du sprengst jede Dimension. Vermutlich müssen selbst die Bewohner aufgrund des schieren Maßstabs Google-Maps benutzen um zur Arbeit zu kommen. Aber die Mischung aus Internationalität, englischer Arroganz, politisch finanziellem Zentrum im leicht maritimen Flair hat definitv etwas. Und die U-Bahn hier sowieso:) Für mich ist sie das größte Kultobjekt.  All das wird eigentlich perfekt von einem Spaziergang mit einem russischen Energiehändler mit höchst einzigartigen aber auch fragwürdigen Ansichten unterstrichen. Zwischen London Bridge und Tower of London unterhalten wir uns, während in meinem Magen der köstliche Bagel vom Borough Market schlummert. Vermutlich ein skrupelloser Oligarchensohn ohne Verständnis für Moral. Da wird ihm sein christlicher Glaube auch nicht groß weiterhelfen. Gut...

01/05/2025

 So, jetzt ist also nach dieser wirklich schlaflosen Nacht endlich soweit! Ganz ehrlich, wirklich glaube kann ich es eigentlich nicht. Monatelange Vorbereitung für diesen einen Moment. Also ab in den Zug Richtung Frankfurt.  Das Gespräch mit dem New Yorker Börsenmakler gibt mir einen Vorgeschmack auf all die Dinge, auf welche ich mich so lange gefreut habe. Neue Menschen, neue Eindrücke und vermutlich eine Menge an interessanten Gesprächen. Ich wusste gar nicht dass es zu den allseits bekannten Hill-Billys in den USA noch ein Gegenstück gibt: Die sogenannten Yankees, also sehr liberale Menschen aus dem Norden/Nordosten. NYC ist vermutlich das beste Beispiel dafür.  Tja, die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft ist faszinierend, jedoch nicht auf die schöne Art.  Hoffentlich ereilt uns in Deutschland nicht ein gleiches Schicksal.  Die Grenzkontrolle habe ich dann mit einer Australierin gemeinsam überstanden. Seit dem Brexit ja tatsächlich ernsthafte Fragen, di...