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Es werden Posts vom Juni, 2025 angezeigt.

12/06/2025

 Guten Morgen aus dem Staub! Eine magische Stille erfüllt den Moment. Ich baue ab, mache mich auf zurück zur Nationalparkstraße. Die 20km Wanderung haben mir gereicht. Zum Glück kriege schnell einen Ride ins nächste Dorf. Der Fahrer ist Bergsteiger und empfiehlt mir gleich ein paar Kletterorte in BC und Alberta. Nach einer Sortierpause und einer illegalen Dusche auf dem Campingplatz bin ich mit einem Trucker on the Road again. Es geht Richtung Calgary, ich habe wieder Bock auf Großstadt!  Der Zwischenstopp in der vermeintlichen Westernstadt Maple Creek entpuppt sich aber als Touristenfalle. Ein paar billig nachgemachte Häuser sind noch lange kein Western Filmset. Wenigstens der Bison Burger schmeckt gut!  2 Jungs aus Quebec bringen mich dann bis nach Brooks in Alberta. Ich möchte Abends dort in McDonald's schon fast aufgeben/schlussmachem und mein Zelt aufbauen, da bietet mir jemand ungefragt einen Ride bis Calgary an, ohne zu wissen, dass ich hitchhike. Hatte ich auch no...

11/06/2025

 So, heute geht es in den Park! Nachdem ich das Backcountry permit geholt habe und alle Vorkehrungen getroffen habe, organisiere ich mir einen Ride zum Trailhead. Ich muss mich vor Klapperschlangen in Acht nehmen, die es im Park zu hauf gibt. Im generellen wird die Prärie sehr unterschätzt.  Als ich in Park ankomme, erwartet mich eine unfassbar schöne Natur. Die hügelige Graslandschaft entsteht dort, wo für Wüste zu viel Regen ist, aber zu wenig Niederschlag für Bäume herab regnet. Insofern ist das hier wortwörtlich eine Halbwüste. Der Weg wird von vertrockneten Erdfurchen begleitet, immer wieder Kakteen am Wegesrand. Es huschen gestreifte Erdhörnchen hin und her und Weißschwanzrehe hüpfen durch die Landschaft. Die Prärie lebt, und wie!  Doch so atemberaubend die endlose Landschaft ohne Schutz vor den Naturgewalten und dem Peitsche dem Wind auch ist, so furchteinflössend ist sie auch. Man fühlt sich ganz klein. Als ob man selber kein Einfluss habe.  Und Irgendwann be...

10/06/2025

 Pausentag:) 

09/06/2025

 So, heute aber wirklich!  Eines kann ich euch sagen, trampen in Saskatchewan ist wirklich einfach. Eigentlich war heute nicht viel, die Rides alle Recht gewöhnlich. Die Landschaft wird immer flacher und sieht ein bisschen aus wie der Windows XP Hintergrund. Keine Bäume. null. Ungewohnt als Europäer. Ein bisschen wie Tundra, nur wärmer und mit Grass anstatt Moos. Der endlose Highway wird nur die endlosen Güterzüge der Canadian Pacific Railway unterbrochen.  Zu erwähnenswert sind heute der Ride beim stellvertretenden Stammeshäupling einer Plains-Cree-Community. Ich wusste nicht, dass die Grenze zu dem USA die Medicine Line genannt wird. Außerdem der letzte Ride, im Grunde genommen eine Taxifahrt. Aber für beide im Vorteil, da ich zum Nationalpark komme und er die Landschaft sieht, da er auch nicht von hier kommt.  Abends baue ich mein Zelt auf dem lokalen Zeltplatz inmitten einer kleinen Cowboy-Western-Town auf.  Der heutige Song ist Whitehouse Road von Tyler Chi...

08/06/2025

 Das Leben ist mal wieder unvorhersehbar. Wieder einmal ist der heutige Tag ein Beweis dafür.  Als es Irgendwann hell wird probiere ich an der Tanke mein Glück erneut. Und wer sagts denn: Irgendwann kommt ein zum Schlafplatz umfunktioniertes Auto und eine junge Frau steigt aus. Ruthie sieht übermüdet und fertig aus, aber nach einem Blick in ihr Auto mit dem vielen Kräutern und spirituellen Stuff und dem Fakt, dass sie illegal auf dem lokalen Campingplatz im Auto gepennt hat, verstehen wir uns sofort. Man wundere sich auch warum:))).  Ich begleite sie auf einen Morgenkaffee und wir reden viel über Glaube, Liebe und positive Lebenseinstellung. Sie hat lange Zeit in British Columbia gewöhnt und ist ein kleiner Vorgeschmack auf das alternative Mindset, was mich im äußersten Westen Kanadas erwarten wird. Ein tolles Gefühl. Ich bin zwar nicht gläubig, begleite sie aber trotzdem in die Kirche, aus kulturellem Interesse. Und dort wird der große liturgische Unterschied zwischen Eu...

07/06/2025

 Hurra, ich habe es überlebt!  Die Nacht war zwar mehr oder weniger schlaflos und mit dem Wind am flatternden Zelt hat es sich dNrandon auerhaft angehört, als ob ständig der lokale tierische Nachbar ums Zelt auf der Suche nach menschlichen Futter stapft, aber ein bisschen Schlaf habe ich am Ende doch. Also mit den anderen alles zusammenpacken und den Rückweg antreten, zum Glück habe ich ja jetzt schon automatisch eine Mitfahrgelegenheit Richtung Autobahn nach Westen. Auf dem Rückweg zum Auto begegnet uns vermutlich noch einmal derselbe Bär, ich sag's euch, am Ende ist der Taub. Auf jeden Fall rennt er davon und wir sind fine.  Den lokalen A&W an der Autobahn, ein köstlicher Burgerladen, funktioniere ich zur Basisstation um und entscheide mich kurzerhand dem sehr weit südlich liegenden Grasslands Nationalpark in Saskatchewan einen Besuch abzustatten. Ich möchte die originale Prärie hautnah erleben. 800km liegen bis dahin vor mir.  Nur mit dem Trampen will es so Re...

06/06/2025

 Hallo, aus der wildnis. Während ich das schreibe, liege ich gerade im meinem Zelt im Riding Mountain National Park in Manitoba. Draußen Weht der Wind und das ganze Zelt flattert. Hoffentlich hält alles. Aber eigentlich habe ich es halbwegs Windfest aufgebaut. Wird schon. Kann es ja jetzt eh nicht ändern. Von Winnipeg ging es heute weiter in den besagten Park. Im Grunde genommen gar nicht so weit von dort, allerdings stand ich mal wieder ewig. Nachdem ich viel zu viele Abfuhren kassiert habe während ich Leute beim Tim Hortons am Highway angesprochen habe, finde ich tatsächlich einen Ride, der mich bis zum Wanderparkplatz bringt, wo ich hinmöchte. Ein absoluter Glücksfall. Was auch eine glückliche Fügung ist: ich bin heute Nacht nicht allein. Am Wildcampingplatz an einem traumhaften See sind noch ein anderes Pärchen und ein Hund. Da ich jetzt meine erste Nacht im echten Bärencountry verbringe, bin ich dafür wirklich dankbar. Die Wanderung ist wirklich nicht lang. Nur 9km. Der Weg i...

04/06/2025 -05/06/2025

 Heute habe ich mich ausgeruht, Blog, vervollständigt, Waschtag, Planung. Nachts heulen die Kojoten am Schlafplatz, Der Präriewind weht, endlose Graslandschaft. Morgen geht es weiter Gen Westen.

03/06/2025

 Nach einer Endlosen Fahrt von früh bis spät Abends. Erreichen wir Winnipeg. Nur leider ist diese Stadt eine absolute Enttäuschung. Mein vermeintliches Hostel entpuppt sich als fragwürdiges Bed-And-Breakfast mit komischer Besitzerin, die mein Reserviertes Zimmer Weitervermietet hat. Als Alternative wird mir eine Pritsche in Keller vorgeschlagen. Und das zum selben Preis! Da ich ein ungutes Gefühl habe, baue ich lieber mein Zelt in der Prärie außerhalb der Stadt auf. Als ich mit dem Bus durch die Stadt fahre offenbart sich mir ein Bild des Elends. Eine Triste Hood voller Junkies. Irgendwann steigt ein Mann in den Bus, völlig vollgepisst und mit einer blutigen Bandage, völlig in seiner eigenen Welt. Es ist ein trauriger Anblick. Viele der Drogenabhängigen sind indigener Herkunft. Es ist eine Folge jahrhundertelanger Unterdrückung der Kulturen, des Assimilationszwang und der Vertreibung. Ein Trauma der Entwurzelung, das sich durch die Generationen zieht. Und ich dachte, das sei hier a...

02/06/2025

Guten Morgen!  Ich habe von Quebec langsam genug gesehen und es zieht mich nach Westen. Im Norden von Ontario sieht es genauso aus wie In Quebec deswegen schaue ich mir den nur aus dem Auto an.  Das schwierigste wird erstmal aus diesem Kaff hier wegzukommen, denn ich muss erstmal auf den Trans-Canada-Highway / 117. Nur fährt mitten am Tag keiner in diese Richtung. Und ich werde hier von Mücken zerstochen. Irgendwann hält eine Frau und nimmt mich mit. Wohl eher aus Mitleid, es ist kein so extrem angenehmer Ride, aber er erfüllt seinen Zweck. Auf dem Trans-Canadian ist es dann wirklich einfach, die ersten 400km der 2000km bis Winnipeg fahre ich mit einer netten alten Frau. Danach halte ich Ausschau nach passenden Autos an der Tanke. Und Irgendwann biegt ein Umgebauter Van mit einem 5000km entfernten Kennzeichen auf die Tankstelle ab. Treffer! Der Fahrer fährt tatsächlich bis British Columbia an die Pazifikküste, eine halbe Ewigkeit von hier. Er hat  keinen zweiten Sitz und ...

01/06/2025

1 Monat Reise!!!  Heute ist viel passiert, morgens breche ich frisch geduscht auf. Ich habe mich doch für eine Tour weiter nördlich entschieden. Also noch 60km nach Norden und dann in den Wald. Doch erstmal stehe ich wieder. Und das an einer Stelle, wo wirklich kein Verkehr ist. Ganz ehrlich, das ist für mich schwierig zu verstehen. Jemanden mitten im Nirgendwo einfach stehen zu lassen, ist egoistisch. Aber so ist diese Reise halt. Es gehört dazu. Doch Irgendwann läuft es und ich stehe 2 Stunden später am Nationalparkeingang. Und es ist wirklich niemand hier. Echte Wildnis, so etwas kennen wir in Europa gar nicht mehr. Kein Vergleich zu den Alpen. Ein Gebiet von der Größe des Pfälzerwald, fast unerschlossen. Einzige Navigationsmöglichkeit ist das Satelliten-Navi. Und es ist herrlich schön. Am Wegesrand Krallenspuren von den Schwarzbären an den Bäumen und Endlose Seen und Tümpel. Ich mache einen Höllenlärm, um mich vor Wildtieren zu schützen.  15 km später macht der Weg auf dem...

31/05/2025

Der Reisebart wächst und wächst:)  Endlich mal aus der Großstadt raus. Bisher habe ich ja eher Städtereise in diesem Land gemacht. Aber damit ist jetzt Schluss. Die nächste Großstadt ist ja auch eigentlich erst wieder Calgary in Alberta, das ist momentan noch seeeeehr weit weg. Also raus in die Quebecer Wildnis. Heute habe ich auch mal Glück mit den Mitfahrgelegenheiten. Mein erster Ride bringt mich fast bis nach Vals de Bois, der Ausgangspunkt meiner Wanderung durch den Provinzialpark Papineau Labelle. Lange an der Straße warten muss ich dann auch nicht und schon bin ich einen Ride später in Vals de Bois.  Und an dieser Stelle muss ich wirklich mal die hervorragende Gastfreundlichkeit der Quebecer ansprechen. Als ich ankomme stehe ich keine 2 Minuten an der Straße und schon kommt die Jenny raus und fragt mich wie ich mich denn hierhin verirrt hätte. Ich erzähle was ich mache und werde sogleich mit einem riesigen Lunchpaket ausgestattet, das locker kalorienmäßig für 2 Tage rei...

30/05/2025

Heute ist zugebenermaßen kein extrem interessanter Tag. Am Morgen mache ich eine Senatsführung und Mittags kümmere mich endlich mal um zukünftige Tourenplanung und eine SIM-Karte, damit ich auch unterwegs planen kann. Mit dem Auslandstarif von O2 habe ich leider nur Ärger. Eigentlich möchte ich mich dann auf machen, aber ein "Spät-Schoppen" im Hostel kommt dazwischen. Wir quatschen lange und letztendlich bleibe ich doch noch eine Nacht. Abends dann noch eine angeregte Diskussion mit anderen Deutschen über Politik und Polizeigewalt während wir Jenga spielen. Alles sehr respektvoll, Almans unter sich.  Der Song des Tages ist New York, Rio, Rosenheim von Sportfreunde Stiller, so deutsch wie der Abend:) Gute Nacht

29/05/2025

 Willkommen in der Hauptstadt von Kanada! Oder doch in Südengland? Also architektonisch ähneln sich London und Ottawa auf jeden Fall. Und auch hier ist wieder das koloniale Erbe der Schuldige. Das Parlamentsgebäude und der Senat sehen dem Westminster Palace zum verwechseln ähnlich und so manche Architektur könnte auch an den Cornwalls vorkommen.  Ansonsten ist Ottawa ein ganz schön verschlafenes Kaff von Großstadt. Also ist hier anstatt Party Bildung angesagt. Am Parlament erfahre ich von den Guides eine Menge über die Kanadische Demokratie und den "Föderalismus". Die Ausstellung über die First Nations in historischen Museum bietet durch deren ehemals traditionelle Lebensweise auch einen atemberaubenden Einblick über die Vielfältigkeit der Geografie dieses Landes. Erstaunlich wie ähnlich und fortschrittlich  und ähnlich die Schneeschuhe der Innu, Inuit und Blackfoot meinen eigenen sind.  Deep-Fried Stuff ist hier ja eine Institution. Hier kommt es in Form einer Art C...

28/05/2025

Und weiter geht's. Heute aber wirklich dann mal Ottawa!  Neue Stadt, Neues Schild und neue Taktik. Da ich immer vermehrter beim Hitchhiken gefragt werde, ob ich denn auch wirklich nicht gefährlich bin habe ich mich entschieden einfach mal den Spieß umzudrehen. Auf meinem Schild steht jetzt: "I am not a Serial Killer :)", klingt erstmal riskant, funktioniert aber dann herrlich gut. Die Leute finden es witzig, denn was unerwartet, cursed und meta wirkt, ist lustig.  Trotzdem sitze ich erstmal fest an der Auffahrt. Und das bei 30°C ohne Schatten. Aus städten heraus ist einfach schwierig. Irgendwann nach mehreren Ortswechseln klappt es und ich arbeite mich vor in Richtung Ottawa. Dooferweise vertraue ich zu sehr auf die Ortskenntnis der Einheimischen und schwupps bin ich auf der falschen Autobahn. Die einzige Korrekturoption, ein Autobahnwechsel mitten im Nirgendwo an der US-Amerikanischen Grenze. Da hier kaum jemand auffährt, bleibt mir nichts anderes übrig als mich auf den ...

27/05/2025

Manchmal sind die Spuren vergangener Kolonien in anderen Ländern lange zu sehen. Und genauso ist es auch hier in Quebec.  Dass, hier Französisch gesprochen wird, wusste ich zwar, aber das hier auch alles nur auf Französisch im öffentlichen Raum steht und die Sprache soooo konsequent benutzt wird, überrascht mich. Und auch sonst: zugegebenermaßen ist das hier Kanada, aber irgendwie auch nicht. Es ist witzig. Die Menschen kleiden sich eher europäisch, der Street Style aus Toronto wird durch Sommerkleider und Birkenstock ersetzt. Französische Balkons schmücken die Häuser, Fahrradfahren ist Gang und Gebe, Fiat und Renault statt Ford Pick-Up.  Freche Zungen würden sagen, willkommen in Europa. Das Lebensgefühl ist hier ein anderes. Ich fühle mich seltsam daheim:) Und endlich gibt es mal gescheite Sachen im Supermarkt! Baguette statt Weißbrot, Saint-Agur statt Cheddar, herrlich!  Also streife ich durch die Stadt und lasse das Lebensgefühl auf mich wirken. Die Quebecer sind die u...

26/05/2025

 Nach einer Kurzen Nacht geht es jetzt also weiter. Eigentlich ist das Ziel Ottawa. Mehr dazu später. Pfiad di Tyler ! :) An dem Ort, wo mich Tyler rauslässt, frühstücke ich erstmal. Naja eigentlich eher Tom Hortons, ein Laden, ähnlich wie McDonald's. Wirklich, wenn ich nicht so viel auf Achse wäre, würde ich hier aufgehen wie ein Hefeteig. Und dann stecke ich bei Kingston erstmal fest, und zwar so richtig, für 4 Stunden. Das schlimmste ist ja dass du trotzdem immer lächeln musst, damit du sympathisch bist. In solchen Momenten wirkt Alaska weiter weg als der Mond:(...  Irgendwie ist Trampen in Ontario einfach ganz große Scheiße. Passt nicht zu den Menschen hier. Später werden mir das viele Menschen noch bestätigen.  Also muss ein Schild Her. Ab jetzt bin ich "Just a Chilled Guy to Ottawa" Trotzdem warte ich, aber Irgendwann hälf jemand, zwar nur eine Distanz von 10km, aber neuer Ort, neues Glück.  Und diesmal klappt's nach weiterer Wartezeit. Ein älterer Mann hält un...

25/05/2025

 So, also wieder alleine. Ich kaufe den kleineren Kanister und Versuche halt so viel wie möglich reinzubekommen. Nun auch mal wieder das altbewährte System aus Schottland Kalorientechnisch. Neu dabei sind Schokolade, Parmesan und Sesamöl, echte Kalorienbomben. Das ganze dann dort reinzubekommen ist extrem frustrierend. Alles in Plastikbeutel und quetschen, so macht das, eine echte Syssifus-Arbeit. Ich brauche ewig, und ich habe mich natürlich verkalkuliert. So ein Mist. Die Nahrung die mit Gaskocher reinpasst reicht im Idealfall für 3-4 volle Tage. Am Ende stopfe ich die Schokolade in mich rein, um sie nicht auch noch in den Müll schmeißen zu müssen. Ist nun so. Auf dem Großen Trails im Westen sind ohnehin Bärenboxen vor Ort. Also auf Richtung Autobahn, auf den größten Roadtrip meines Lebens vermutlich.  Anfangs läuft es wirklich gut, viel Durchgangsverkehr, ich komme gut aus der Stadt raus obwohl schon fast Abend ist. Gerade mein erster Ride ist schon ein banger, denn der Ase...

24/05/2025

 Guten Morgen Sonnenschein, so der Alman-Sprech. Und der ist auch ein gutes Stichwort, denn das Wetter ist endlich mal besser und ich sehe den berühmt Fernsehturm auch mal. Die Art Gallery of Ontario ist wirklich ist ihren stolzen Preis wirklich wert und ich sehe kanadische Kunst von allen Seiten. Gerade die Landschaftsmalerei ist hier natürlich atemberaubend und setzt Maßstäbe. Die Indigene Kunstabteilung gibt einen Einblick in die besondere Beziehung der First Nations zu ihrer Heimaterde. Und all das wird mit der Kostenlosen Führung natürlich noch ein bisschen besser zugänglich gemacht. Heute also die positive Seite meiner toxischen Beziehung mit Kunst und Malerei:). Im Outdoorgeschäft erlebe ich Abends, als ich restliche Sachen kaufen möchte eine böse Überraschung, fast alles, was ich sonst noch so benötige ist ausverkauft. Der Bärenkanister in der großen Größe von Vorgestern ist weg, und es war der letzte. Hätte man mir das gesagt, hätte ich mir überhaupt keine Bedenkzeit gelas...

23/05/2025

 Nun, ein zweiter Versuch mir die City anzuschauen. Und diesmal klappt's. Mein persöhnliches Highlight ist der Kensington Market, ein Misch-Masch aus alternativen Modeläden, Magic-Mushroom/Weed-Shops und Restaurants und Imbissen aus aller Welt. Ich statte mich gleich erstmal mit einem Festival Outfit für die Westküste in Vancouver und für das kommende Festival in DE aus. Der Preis für das Jamaikanische Chicken und die Kleidung sind sogar echt okay, auch nach deutschen Standarts. Aber sonst ist so ziemlich alles in diesem Land absurd teuer. Man hat den Eindruck, nicht einmal die Kanadier könnten sich Kanada leisten. Noch schnell ein Buch second Hand von einer namenhaften Kanadischen Autorin geholt und weiter geht's. Mir ist es immer wichtig Länder, möglichst authentisch kulturell kennenzulernen. Da gehört natürlich auch Literatur dazu.  Abends spaziere ich noch am Hafen entlang und entdecke etwas sehr kurioses: eine Art Indoor-Kirmes, endlose Spielautomaten wie in Japan. Auf fr...

22/05/2025

 So heute habe ich eine lange To-Do-Liste. Sightseeing, aber auch Ausrüstung aufstocken. Schließlich bin ich in Land der Bären und muss mich entsprechend für Backcountry-Touren schützen. Die Innenstadt von Toronto ist wirklich toll. Alles Frankfurter fühlt man sich in Hochhausschluchten direkt heimisch. Die Architektur erinnert sehr an NYC, was ja von hier auch gar nicht so weit ist. Auch die Subway, könnte, wenn ich es nicht besser wüsste die New-Yoker U Bahn sein. Die Mischung aus alter Siedlerarchitektur und modernen Brutalismus erzeugt eine städtebauliche Atmosphäre, die wir in Europa gar nicht kennen. Ergänzt durch das wirklich im 90° verlaufende Straßennetz. Es liegt warer Mega-Cit-Vibe in der Luft und ich ärgere mich, dass ich ich meine Inlineskates nicht dabei habe. Das wäre hier im urbanen Setting absolut ideal. Naja man kann nicht alles haben.  Im Outdoorgeschäft angekommen erlebe ich eine böse Überraschung. Die Vorschriften für bärenspray in Kanada und Alaska sind s...

21/05/2025

 Vorab erstmal, ich fliege eigentlich nicht gerne, sowohl wegen der Umfeld, und auch die Höhe Geschwindigkeit usw. Aber dieses Mal habe ich ja keine Wahl. Also das übliche. Morgens zum Flughafen, Umpacken, bei meinem Gepäck muss man sich ja die Vorschriften zum Gepäck ganz genau durchlesen. Stichwort Gaskartusche usw... Aus Angst, dass mein Gepäck am Ende verschlampt wird, packe ich das teure Zelt, Satellitentelefon usw in einer Plastiktüte und nehme sie mit an Bord. Im Flugzeug habe ich sehr angenehme Sitznachbarn. Eine Frau aus Vancouver und eine aus Ontario. Sie sind erstaunt als ich von meinen Plänen erzähle und meinen, ich kenne danach mehr von Kanada als 90% der Kanadier. Tja. Die Landschaft über dem Osten Kanada sieht bei dem Guten Wetter atemberaubend aus. Die Tundra in Labrador ist noch von Altschnee durchzogen und sieht unwirklich aus. So weit nördlich wohnen oft nur die Indigenen Völker der Arktis.  Und wenn man bei der Flugbegleitung auch mal freundlich nachfragt, ...

20/05/2025

 Heute Mache ich mal wieder ein bisschen Bildung. Das Dublin hervorragende Museen ist ja sehr bekannt. Und auch wenn die ganz schön teuer sind, so schnell bin ich ja nicht wieder hier. Das weltberühmte Book of Kells im Trinity College, eine über 1200 Jahre Evangelienniederschrift und ein Zentraler nationaler Kulturschatz der Iren möchte ich mir nicht entgehen lassen. Und normalerweise halte ich ja von dem krassen Touristenattraktion nicht so viel. Aber dieses Buch hat mich in seinen Bann gerissen. Die Malereien und Kalligraphie sind so unfassbar detailliert und akribisch, dass das ganze schon fast mystisch und mysteriös wirkt. Die Aufmachung in der Uralten Bibliothek rundet das ganze ab.  Im Whiskeymuseum mit Tasting verstehe ich dann auch endlich warum Alkohol, insbesondere Whiskey so ein zentraler Punkt der Irischen Kultur ist. Er war jahrhundertelang nur illegal konsumiert und gebrannt worden und steht mit seiner Geschichte somit auch stellvertretend für den langen Unabhäng...

19/05/2025

 Auf nach Dublin! Nachdem ich mir die letzten Tage eine wirklich notwendige Pause gegönnt habe, lege ich heute die letzten Kilometer zur Hauptstadt und meinem schon ganz schön nah gekommendem Flug zurück. Also das übliche, Abbauen und zum Bahnhof. Tschüss Weide!  Vor meiner Zugabfahrt telefoniere ich dann noch einmal länger in die Heimat. Auch das Sollte man nicht zu sehr aufschieben. Man mag es kaum glauben, aber tatsächlich bleibt manchmal für Freunde gar nicht so viel Zeit auf dieser Reise, da irgendwas irgendwie immer zu tun ist. Aber nun sitze ich im Zug. Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Zug fahren halt. Die gefühlt als eine einzige Farm zu betrachtene Insel Irland zieht an mir vorbei. Abends dann angekommen erwartet mich eine moderne Großstadt. Aber mit irischem Flair. Also noch schnell in den Decathlon um Schlappen zu kaufen, da mir "Plastiktüten-Über-Die-Füße-Trick" in Hostelduschen inzwischen irgendwie zu doof geworden ist. Also noch schnell Schlappen ein...

16/05/2025

 Das heutige Motto ist: "Hallo aus dem Auto!" Und das zum ersten Mal auf dieser Reise. Vor mir liegen rund 350km Strecke per Anhalter von Derry nach Galway. Quasi einmal die ganze wilde Westküste von Nordwestirland entlang. Eine der am wenigsten besiedelsten Regionen europaweit tatsächlich. Geprägt von kargen und rauen Küsten, im hügeligen Hinterland ähnelt die Landschaft sogar etwas den schottischen Highlands. Mein erster Ride von der besagten Weide bringt mich schon ein ordentliches Stück in die nächste größere Ortschaft voran. Von dort muss ich nicht lange warten und kriege eine Mitfahrgelegenheit direkt an die Küste. Man merkt also, am Anfang läuft es ziemlich gut und ich komme schnell voran. Allerdings zeigt sich dann schnell das tückische an Irland zum Hitchhiking: die Leute verlassen kaum ihr eigenes Lokales Umfeld und es gibt auch noch wenig Verkehr. Eine Kombination, die immer unglücklich ist. Und so stehe und stehe ich. Da es keine Raststätten bzw. lange Autobahnen ...